Tango bedeutet nicht bloss Schwermut. Tango ist auch Humor, ja sogar Lebensfreude. Dies hat das Duo Bandini-Chiacchiaretta bei seinem Konzert am Samstag eindrücklich demonstriert. In bester Spiellaune führten die beiden Italiener das erneut zahlreich erschienene Publikum durch ein Wechselbad der Gefühle. Mal hauchte Cesare Chiacchiarettas Bandoneon in kaum hörbarem Pianissimo, mal schrie die argentinische Handorgel Wut und Weltschmerz förmlich in den Gartensaal. Derweil entlockte Giampaolo Bandini seiner Gitarre zarte Kantilenen oder feuerte Rasgueado-Salven. Und immer wieder blitzte bei der berauschenden Darbietung Witz auf, oder die Weltklasse-Musiker brachen die Melancholie und den Pathos ironisch. So war etwa bei Ángel Villoldos «El Choclo» das Augenzwinkern zu hören und zu sehen.
In seinem abwechslungsreichen Konzert liess das Duo die reiche Geschichte des argentinischen Tangos aufleben. Im Zentrum stand dabei das Schaffen Astor Piazzollas, des Begründers des Tango nuevo. Mit Piazzollas berühmten Werken «Oblivion» und «Libertango» klang das reguläre Programm aus – aber ohne Zugaben liess das begeisterte Publikum die Musiker nicht ziehen.